Ein einzelner Mensch steht am steinigen Abgrund.
Unter ihm Nebel bis zu seinen Füßen.
„Hilfe“, hört er aus der Schlucht.
Es hört sich wie ein Kind an.
¶
Der Mensch streckt seine Hand aus;
sein Arm reicht tief in den Nebel.
Er verliert das Gleichgewicht;
und fällt.
¶
Der dichte Nebel verschluckt den Menschen.
Er schreit kurz auf;
die kühle Luft weht ihm um die Ohren.
Er hat Angst.
¶
Doch plötzlich wird er ruhig.
Die Schwerkraft hält ihn und;
der Wind wiegt ihn wie seine Mutter es tat,
Seine Augen werden immer schwerer.
¶
Das Zwitschern der Vögel weckt ihn.
Er findet sich im Paradies wieder.
Bunte Pflanzen, sattes Gras und warmer Sonnenschein erwarten ihn.
Der Mensch hält sich die Augen zu.
¶
So viel Schönheit ist er nicht gewohnt;
aber irgendwie… irgendwie kommt ihm dieser Ort bekannt vor.
Eine Erinnerung, die im Nebel versteckt war.
Ein Gefühl, dass vor langer Zeit unterdrückt wurde.
¶
Der Mensch entdeckt die Quelle der Hilfeschreie.
Mit langen Sprüngen läuft er auf die Gestalt in der Ferne zu.
Es ist tatsächlich ein Kind.
Ein Kind, dass wie der Mensch aussieht.
¶
Er tritt einen Schritt zurück.
„Wie kann das sein?“
Das Kind weint und;
der Mensch umarmt es.
¶
Das genügt und;
der Mensch steht wieder am Abgrund.
Ein Wind weht über seine Nase und;
trägt den Nebel fort.
¶
Ein wunderschönes, grünes Tal eröffnet sich vor ihm.
Seine Kreativität, seine Hoffnung, seine Lebensfreude –
alles kommt wieder.
Es füllt den Menschen wie ein leeres Glas Wasser auf.
¶
„Das Kind war der Schlüssel“, denkt er und steigt das Tal hinab.
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