Sind Bücher nicht besonders wertvoll, weil sie das Wissen eines ganzen Lebens in wenigen Seiten zusammenfassen können?
Autobiografien sind inspirierende Träger dieses Wissens, durch die man in die Welt anderer Menschen blicken kann. Folgende sollten in deinem Bücherregal auf keinen Fall fehlen.
„I’m Glad My Mom Died“ von Jennette McCurdy

Sterne: 4/5 ⭐⭐⭐⭐
„Ich bin froh, dass meine Mutter gestorben ist“ – ein sehr provokanter Titel.
Das Buch wurde seit seiner Veröffentlichung in den Himmel gehypt. Jeder, der ab und zu in der literarischen Ecke des Internets unterwegs ist, wurde mit diesem Buch bestimmt schon einmal konfrontiert.
In ihrer Autobiografie erzählt Jennette McCurdy von ihrer toxischen Beziehung zu ihrer Mutter, die sie auf verschiedenen Ebenen missbraucht hat.
Bereits mit sechs Jahren wurde sie in eine Schauspielkarriere gezwungen, ihr eine Essstörung antrainiert und ihre Stimme weggenommen.
Obwohl die Texte so leicht zu lesen sind, sind sie schwer zu verdauen. Es gab Momente, in denen ich das Buch weglegen musste, um mich zu sammeln.
Dennoch empfehle ich es wärmstens weiter und bedanke mich bei Jennette für ihre Ehrlichkeit.
Die junge Frau ist sehr selbstreflektiert, offen und hat Humor. Sie ließ mich über meine eigene Beziehung zu meinen Eltern nachdenken und gab mir einen Blick in die Welt eines Kinderstars.
„Herkunft“ von Sasa Stanisic

Sterne: 5/5 ⭐⭐⭐⭐⭐
Anfangs war ich sehr verwirrt.
Diese einzigartige Autobiografie ist eine Sammlung an verschiedenen Texten, die Sasa über seine Kindheit und Jugend geschrieben hat.
Der Fokus liegt dabei stark auf seiner Flucht aus Jugoslawien als 14-jähriger und anderen Familienmitgliedern, die einen Einfluss auf sein Leben hatten.
Bittersüß beschreibt er das Eintauchen in eine neue Welt, in der er seit der Flucht vor dem Krieg lebt und der deutschen Mentalität gegenüber Ausländern, mit der er seitdem zu kämpfen hat.
Sasas Schreibstil ist wunderbar poetisch und zugleich sehr schlicht. Er vermittelt Gefühle mittels kurzen Szenen, nüchternen Beobachtungen und für mich sehr melancholischen Ansichten.
„Wüstenblume“ von Waris Dirie

Sterne: 4/5 ⭐⭐⭐⭐
Die Autorin aus Somalien beschreibt in ihrem Buch, welchen Einfluss Religion auf ihre Kindheit und Erziehung hatte.
Es war in ihrer Kultur normal, Genitalverstümmelungen an Frauen durchzuführen.
Waris wusste aber schon früh, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Eines Tages versucht sie, von zu Hause zu fliehen…
Unglaublich herzzerreißend und schwer. Ein sehr wichtiges und wertvolles Buch einer starken Frau, das aufzeigt, wie schlimm Menschen in bestimmten Kulturen auch heute noch behandelt werden. Ein Buch, das Augen öffnet.
Welche Autobiografie hat einen besonderen Einfluss auf dein Leben gehabt? Lass mir gerne einen Kommentar mit deiner Empfehlung da. Ich freue mich auf deine Worte.
Sehr schöne Zusammenstellung. Herkunft mag ich außerordentlich!
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Danke!
Ich sehe, du hast Geschmack. 🍓
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Ich sehe, das eint uns. Freut mich. Hab nen hinreißenden Tag!
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Vielen Dank, das wünsche ich dir auch.
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Danke für die Empfehlungen. „Wüstenblume“ hat mich sehr mitgenommen.
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Danke für deine Worte. Hast du selbst eine Empfehlung zum Thema? 🙂
Mich hat es auch sehr mitgenommen. Dennoch unglaublich wichtig, dass Leute über solche Geschehnisse informiert werden, finde ich.
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Da stimme ich dir voll und ganz zu. Leider hab ich sonst zu diesem Thema nicht viel beizutragen.
Aber eines hab ich doch noch.
Tote Jahre: Eine jüdische Leidensgeschichte (Holocaust Überlebende erzählen) https://www.amazon.de/dp/9492371464?ref_=cm_sw_r_apann_dp_PT2WQ1692K9NFJ9D263Q
„Tote Jahre“ von Joseph Schupack.
Sehr nüchtern geschrieben und daher geht es so tief. Hat mich lange beschäftigt.
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Danke!! Sicher spannende Bücher, nach denen man selbst in Therapie gehen sollte 😅
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