Die Amerikanerin Sue Hubell, 1935 geboren und 2018 verstorben, veröffentlichte im Alter von 48 Jahren das Buch mit dem Titel „Leben auf dem Land“.
Sie erzählt von ihrem Leben als Imkerin in kurzen Texten, die in die jeweilgen Jahreszeiten geteilt werden. So begleiten wir ihre besonderen Momente in ihrer Hütte in einem einsamen Naturgebiet in Mittelamerika.
Ein einfaches Buch, das ein einfaches Leben vermittelt. Die ausgebildete Biologin berichtet von ihrer Scheidung, ihrem Leben allein auf der Farm, ihren kurios beschriebenen Bekanntschaften und vor allem ihren Tieren.
So manches Kapitel ist eine detaillierte Beschreibung einer bestimmten Spezies, wie etwa den Ohrmilben der Nachtfalter oder dem Grauen Laubfrosch, der sie mysteriöserweise eines Nachts in Scharren besucht.
Der Vibe des Buches erinnert mich stark an die japanische Volkserzählung der Prinzessin Kaguya. Beide Geschichten geben einem das Gefühl, dass der Sinn des Lebens die persönliche Verbindung mit der natürlichen Welt ist.
Beide Geschichten erwecken in mir eine starke Sehnsucht, barfuß in den Wald zu gehen und meine Tage unter den Rehen zu verbringen. Fast so, als ob meine Seele in diesen Körper kam, nur um die Natur zu erfahren und ein Teil von ihr zu sein.
Generell finde ich Sue Hubbells Buch perfekt als leichte Lektüre an einem warmen Tag, an dem man in das friedvolle Leben einer Frau eintauchen möchte, die ich selbst als eine absolute Macherin bezeichnen würde.
Nicht nur ihre Liebe zu ihren Bienen, sondern auch ihre handwerklichen Fertigkeiten und ihre allgemeine Intelligenz faszinieren mich sehr.
Ich bin dankbar für Autorinnen wie sie und schätze jedes Wort.
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