Hilfe

Traurig, weil ich nicht perfekt bin;

Verzweifelt, weil ich den Weg zur Perfektion nicht finde;

Wütend, weil ich die Schuld bei mir suche.

„Nein, die Welt ist Schuld.“

„Nein, ich bin Schuld.“

Alle anderen schaffen es doch auch.

Ein Kreislauf, der sich selbst füttert.

„Du brauchst Hilfe.“

Wut. Wie kann sie sowas sagen?

„Dir geht es nicht gut.“

Mir geht es bestens!

In welche Richtung soll ich bloß gehen?

Eine Erkenntnis:

dieses Grübeln…

wegen ihm sitze ich hier. Schon jahrelang.

„Ich brauche Hilfe.“

Scham, weil ich schon so lange hier sitze;

Wut, weil zuvor niemand meine Bedürftigkeit sah;

Trauer, um die verlorene Zeit, die ich hier verbrachte.

Ein Kreislauf, der sich selbst füttert.

Nein!

Ich schaue jetzt nach vorne.

„Hilfe“, schreie ich in den Wald hinein.

Eine Frau, die mir die Hand reicht.

Ein Mann, der mich am Arm stürzt.

Bemerke, wie schwach ich schon war;

Sehe, dass ich alleine nicht hochgekommen bin;

Erkenne, wieviele Menschen um mich stehen.

Sie wussten einfach nicht, wie man die Hand ausstreckt.

Sie feuerten mich an,

Fragten sich verwirrt, warum ich einfach sitzenbleibe.

Sie lieben mich, und jetzt

jetzt liebe ich mich auch.

Was denkst du?

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑